Schließlich geht ein
gelungenes Treffen zu Ende. Die einen fahren
weiter in den Osten oder Süden und die anderen
wieder heim. Mosomagyaróvár
liegt ca. 300 km von den jeweiligen Teilnehmern
unseres Stammtisches
entfernt. Hans und ich haben noch eine Woche Zeit
und daher treibt uns noch nichts nach Hause. Wir
stehen momentan am Campingplatz in Papá und erholen
uns ein wenig vom Feiern beim Treffen.
Gestaltet von
Ingrid
Fangfrisch
eine Nachlese von unseren ruhmreichen Fischern
Nachdem es sich hier um einen
Tatsachenbericht handelt, sind natürlich weder die
handelnden Personen frei erfunden, noch ist die
Ähnlichkeit mit lebenden ebensolchen rein zufällig.
Die nacherzählte Situationskomik kann hier
allerdings nur in abgeschwächter Form wiedergegeben
werden. Live bleibt eben live.
Ort der Handlung war der Campingplatz
am Thermalbad im ungarischen Ort Mosonmagyaròvàr.
Hier beschlossen die wackeren Camper
Bärli, Svobi, Andi und Roto bei einer Flasche Wein,
tags darauf aus ungarischen Gewässern sozusagen den
„ganz dicken“ Fisch zu holen. Zu erwähnen wäre noch,
dass es sich bei Bärli, Svobi und Andi um bekannte
Größen handelt, was den Fischfang im großen Stil
betrifft, während Roto den blutigen Anfänger
darstellt.
Schon im Morgengrauen des nächsten
Tages um 9 Uhr standen alle bereit. Bärli, Svobi und
Andi in grün schillernder Rüstung und lässig
umgehängten Köchern mit den diversen Kampfmitteln.
Roto in ärmlichen Zivilkleidern mit geliehener
Angel, jedoch mit stolz geschwellter Brust, mit
diesen alten Recken in den Kampf ziehen zu dürfen.
Von den bewundernd herumstehenden
Frauen wurde eine auserwählt, uns zum nächsten Teich
zu karren. Die restlichen winkten „Petri Heil“
rufend zum Abschied und machten sich anschließend
daran, Holz für den kommenden Festschmaus zu
sammeln.
Am Teich angekommen musste man –
obwohl voll motiviert – leider zur Kenntnis nehmen,
dass andere Fischer entweder früher aufgestanden,
oder vom Vortag noch den Teich umzingelten, um ihn
leer zu fischen. Auch an die nebenan liegende Lacke
ließ man uns nicht ran. Diese sei, so der angesichts
unserer Ausrüstung schlotternde Besitzer, bereits
anderweitig vergeben. Unsere Gesichter wurden lang.
Was sagen wir bloß unseren Frauen im Camp!Svobi
fasste sich als erster ein Herz. Er sprach zwei
untätig herumstehenden österreich - türkische
Gastarbeiter an und bot ihnen die Möglichkeit, uns
mit ihren alten VW-Bus in andere Fischreviere zum
kutschieren. Die beiden nahmen freudig an.
Nach 1stündiger Irrfahrt trotz
Kauderwelsch-Wegbeschreibungen, kamen wir endlich an
unserem Einsatzort an. Schon nach einer
halbstündigen Wartezeit erschien der eilig
herbeigerufene Fischteicheigner.
Als Bärli und Svobi bereits den heiß
begehrten Berechtigungsschein in Händen hielten,
verdüsterte sich die Miene des Ausstellers. Weitere
Formulare seien leider nicht mehr vorhanden und der
Nachschub dieser wertvollen Dokumente sei vollkommen
ungewiss. Nur den Überredungskünsten von Andi ist es
zu verdanken, dennoch zwei Proforma-Urkunden zu
erhalten.
Inzwischen ist es halb zwölf Uhr
geworden. Wie wir die verlorene Zeit in Bezug auf
das geplante Gesamtgewicht der Fischmasse wieder
aufholen sollten, ließ so manche Sorgenfalte bei
unseren Experten aufziehen. Was hatten die Götter an
diesem Tag bloß gegen uns? Es war kurz vor Sonnenuntergang und außer ein paar
lächerlichen „Schwänzen“, die Svobi mit der Pinzette
von der Angel holte, standen wir vor dem Nichts.
Auch unsere türkischen Fahrer hatten nichts
gefangen. Hatten wir vorher noch Bedenken, wie wir
die gesamte Beute in diesem Kleinbus unterbringen
sollten, so ließen wir uns jetzt enttäuscht, aber
mit viel Platz zu sechst darin nieder.
Ach ja, Bärli, der in der ersten
Reihe saß, warf gedankenlos die Tür ins Schloss.
Andi, der sich am Türpfosten festhielt, tat einen
spitzen Schrei und ließ einen ellenlangen Fluch von
Stapel. Bärli, der niemand leiden sehen konnte, aber
im rechten Augenblick doch immer einen guten Rat bei
der Hand hat, meinte: “Wenn du beide
Hände hineingehalten hättest, wäre der Schmerz jetzt
nur halb so groß“. Noch während Andi den guten Rat
von Bärli zu analysieren versuchte, startete der
Türke den Wagen.
Ä – ie, Ä -ie, Ä -ieh usw. Keine
Antwort. Naja, alter Kübel! Noch zehnmal fragt der
Türke beim Motor an. „He, die Tankuhr steht auf
Null!“ „Das sein normal!“ „Wieso normal?“ „Urra
schon lange nix mehr sprechta. Aber voll“.
Aussteigen !!!!!!!!!!!!!!!! Fünf
kräftige Männer (Pitralon gedopt) schieben den Bus
bergan. Jetzt! Nichts. Bergab geht’s leichter.
Jetzt! NICHTS !!!!!!!!!!!!!! Starterkabel raus. Fremder
ungarischer Fischer. Freundschaft. Jetzt! Jetzt!
Nichts. Nichts.
Der Türke zieht den Startschlüssel ab
und steckt ihn genervt in die Hosentasche. Was nun?
Unter fremden Sternen!Ein letztes Mal steckt der Türke den
Schlüssel ins Startschloss. Der Motor surrt, als
hätte er nie etwas anderes getan.
„Jebem te boga, nur falsches
Schlüssel!“Der Einzug ins Basislager!!!!! war
alles andere, als ruhmreich. Na ja, es muss ja nicht
immer Kaviar sein. Oder?
Meint roto alias Erich, ein Teilnehmer an unserem gelungenen
Treffen!
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