Normandie-Reise Sommer 2012
zu den Hortensien und Château,s
an den Atlantik
Abreise 14.- 28.Juli 2012
Eigentlich war diesmal eine Sommerreise durch
Österreich geplant aber wie es so schön heisst, sag niemals nie! Unsere
Tochter kommt und alles wird umgekrempelt. Sie wollte unbedingt in
die Normandie fahren, weil sie von unseren Erzählungen her, schon so
viel gehört hat.
So fahren wir eben jetzt in die Normandie,
obwohl wir eigentlich nur 15 Tage Zeit haben, dann ruft bereits wieder
ihre Arbeit. Ja, wir fahren wieder einmal zu dritt, Hans und ICH und
unsere Tochter Susanne. Zum Glück hab ich schon im vergangenen Jahr
einiges vorbereitet gehabt und so war das Umplanen nicht so ein
Problem.
Abfahrt
Samstag 14. Juli 2012 bei mittlerem Wetter, also eine angenehme
Reisetemperatur. Wir fahren westwärts über Passau, Regensburg, Nürnberg,
Heilbronn und unser Übernachtungsplatz liegt in Neustadt an der
Weinstrasse in Deutschland auf einem ruhigen Stellplatz, am Rande des
Weinbaugebietes.
Koordinaten: N 49.30173° E 8.21128° Platz ohne allem,
kostenlos.
Nach einer sehr ruhigen Nacht fahren wir am
nächsten Tag weiter, durch herrliche Weinanbaugebiete mit
blumengeschmückten Dörfern. Man könnte ununterbrochen den Fotoapparat
zücken, so liebevoll sind die Häuser und Gärten geschmückt. Es ist
einfach fast kein Weiterkommen.
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Wir fahren durch den Pfälzer Wald, hügelauf
und hügelab, durch gepflegte Gegenden. Gleich nach der fast
unsichtbaren Grenze, suchen wir uns einen Jausenplatz in Frankreich, bei
einem Sportplatz.
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Unser Abendziel ist dann Metz die Hauptstadt
von Lothringen, Departement 57, wo wir vor dem Campingplatz einen
Übernachtungsplatz neben der Mosel wissen. Nun ja, übernachten aber
nicht unbedingt mehr, dafür sind es auch nur 10 Minuten zu Fuß in die
Stadtmitte und zur sehenswerten Kathedrale.
Stellplatz-Koordinaten: N 49.12338° E
6.16900°. Der Platz mit V+E ist gratis zu benützen. Nach dem Frühstück geht es weiter – aber
zuerst müssen wir uns aus dem Platz herausquälen, denn am Morgen ist
bereits das ganze Areal mit PKW verstellt.
Sehenswürdigkeit in Metz, es zahlt sich aus.
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Weiter geht es zur ersten Besichtigung nach
Verdun, dem Kriegsschauplatz aus dem ersten Weltkrieg.
Zuerst bleiben
wir am amerikanischen Memorial stehen. Wir haben die Anlage schon vor
Jahren besichtigt, es hat sich doch einiges verändert.
Verdun zum Nachlesen. |
Hier wird sehr viel
restauriert und renoviert, besonders das große
Beinhaus oben. Auch die sonst so liebevoll gestalteten Kreuze mit den
viele Rosen sind, bis auf wenige, dem Restaurierungs-Sinn zum Opfer
gefallen. Man könnte dort oben noch einiges besichtigen aber dazu fehlt
uns die Zeit.
Die Schaustücke vor dem amerikanischen Memorial.
Schliesslich fahren wir zum Gräberfeld.
Koordinaten: N 49.20789° E 5.42282°
Querfeldein wie uns die „Tante Navi“ führt,
fahren wir weiter. Wir haben Laon eingegeben. Die Stadt liegt nördlich
von Reims und liegt im Departement 02. Wir fahren durch das fruchtbare
Land und immer wieder erinnern uns Denkmäler und riesige, eingefriedete
Felder
mit Kreuzen an die traurige Vergangenheit von zwei Weltkriegen.
Wir sehen Ortsplätze, die nicht verparkt sind und Kirchen die
niemand mehr braucht.
Relativ spät erreichen wir die Altstadt von
Laon obwohl wir eigentlich „nur 260 km gefahren sind. Von Weitem grüßt
die riesige Kathedrale, welche hoch über der Stadt
liegt. Am großen Parkplatz oben stellen wir ab
und verbringen auch hier eine sehr ruhige Nacht. Noch am späten Abend
besichtigen wir die riesige Kathedrale, welche zu unsem Glück auch
am Abend noch geöffnet ist. Was uns immer wieder
wundert, sind die wenigen Touristen, obwohl Juli ist.
Laon in der Picardie
.....und dann gibt es noch Fisch vom Feinsten!
Mit dem Wetter haben wir wirklich Glück, es
regnet zwar zwischendurch manchmal aber gleich putzt der Wind wieder die
Wolken weg.
Château Pierrefond eine Mittelalterliche Burg
Link zur Burg ist unser Zwischenziel und diese beeindruckende Anlage
besichtigt unsere Tochter diesmal allein. Koordinaten: N 49.34770° E
2.97794° ca. Die Zufahrt zum Parkplatz ist beim Hautplatz, dann zu Fuß hoch.
Nicht so wie wir, die wir uns wieder einmal auf die "Tante Navi" verlassen,
die uns dann durch kleine Gässchen leitet. Das Hinausfahren dann zwischen
geparkten Autos und einer Mauer war dann nicht so nett, grrrrrr!
Napoleon
der III hielt hier seine aufwändigen Feste ab. Die Figuren über dem
Kamin gefallen sehr.
Hier in der Gruft liegen sie, alle die einmal gewesen sind!
Nun aber wollen wir den Atlantik sehen und riechen und
so stellen wir eine schnellere Route in Richtung Armiens -
Departement 80 -
ein. Immerhin sind es bis Le Treport noch ca.
380 km. Es ist doch ein ziemlich weiter Weg, bis an
die Westküste. Überhaupt wo wir immer wieder unseren Fotoapparat zücken.
Wir beschließen, nachdem
uns der nüchterne Stellplatz (neben einer Fabrikanlage) in Le Treport
überhaupt nicht gefällt, nach Eu an der Somme zu fahren und finden ein
hübsches Plätzchen direkt ober dem Château d`Eu an der Somme.
Château Eu an der Somme
Am nächsten Tag besichtigen wir das Château, Koordinaten: N 50.04661° E
1.41784° welches jetzt der Stadt Eu gehört. Einige Räumlichkeiten kann
man gebührend bewundern, der Eintritt beträgt 4.-
Bekannt ist das
Château auch für seinen liebevoll bepflanzten Garten.
Die damalige "Seitenblicke" Gesellschaft
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Am Nachmittag fahren wir zum
Stellplatz Criel sur Mer Koordinaten: N 50.03235° E 1.31021° und
bleiben dort zur Nacht.
Dicke Regenwolken verheissen zwar nichts Gutes
aber am nächsten Tag ist schon wieder mittleres Wetter angesagt.
Beeindruckend
auch der Tidenhub, der in manchen Gebieten bis zu 15 m Unterschied
hat.
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Jetzt ist gemütlich die kleinen Küstenstrassen fahren, angesagt und so
kommen wir vorlauter Hortensien bewundern einfach nicht weiter. Nicht
nur Hortensien blühen in den Gärten sondern auch Rosen und viele andere
Blumen. Es ist eine unbeschreiblich Pracht durch die wir fahren und auch
immer wieder stehen bleiben, zum Geniessen und Fotos schießen.
Weisse Kühe weiden auf allen großen Wiesen und
dementsprechend voll sind die Käsetheken in den Einkaufsmärkten.
Camenbert vom Feinsten und der Geruch, den er erzeugt, kommt aus dem
Kühlschrank, nicht.....!
Wir versorgen uns wieder einmal mit den nötigen Lebensmitteln und so
manche Flasche guter französischer Wein hüpft mit in den Einkaufswagen.
Auch der herrliche Käse aus den langen Käsetheken wandert mit in den
Einkaufswagen. Nun ja, der doch etwas starke Duft verbreitet sich dann
beim Öffnen des Kühlschrankes stark ins Reisemobil. Aber er schmeckt
einfach köstlich.
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Der nächste Stellplatz ist in Vallery-en-Caux und diesmal haben wir Glück
und erwischen einen Platz bei den weissen Felsen. Koordinaten: N
49.87220° E 0.70900° .10 Minuten braucht man nur in den Ort. Jetons 3.5 €
für die Entsorgungssäule bekommt man im Tourismus Büro.
Am Abend kommt
der Kassierer, es kostet 4.5 €+20 Cent pro Person
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Der Fischer kommt, die Kundschaft und die Möwen warten schon.
Ob ich da wohl aus der Kiste etwas herausfischen kann? Inzwischen hat
die Ebbe das Becken leer gesaugt.
Am nächsten Tag geht es an die neben uns liegende Entsorgungssäule, um
den Tank mit köstlichem Nass zu füllen. 10 Minuten läuft das Wasser
und wir brauchen gar nicht Mal so viel.
Etwas zum lächeln:
Zuerst wundern wir uns ordentlich, weil zwei ältere Touris mit der
Giesskanne angerauscht kommen. Sie wollen nämlich die restlichen Minuten nützen,
wo das Wasser noch läuft. Na ja, so bekommen die Sparsamen auch ihren
Wassertank.....gratis voll!!!!! |
Auch das muss sein, sauberhalten und Wasser nachfüllen für die
Scheibenwaschanlage!
Nun aber fahren wir der Küste entlang, biegen nach Veulettes sur Mer ab.
Wunderbares Reisewetter begleitet uns die ganze Fahrt in Richtung Fecamp. Dann biegen
wir nach links ab und fahren über den Pont du Trankavil in Richtung
Honfleur, welches wir links liegen lassen.
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...und
wenn es nirgends geht, so ein Platzerl ist immer noch zu finden.
Hier haben wir vor Jahren übernachtet und wieder gefunden. Auch
ohne Navi:-)) |
Weiter der touristisch voll
erschlossenen Küstenstrasse entlang. Kaum eine Möglichkeit nur zu
fotografieren. Quälen uns bei Massen Verkehr durch die blumengeschmückte
Stadt Deauville. Weit zurück liegt die Ebbe und massenweise Badende und
Muschelsuchende sehen wir im Wasser.
Wie die weissen Muscheln wohl schmecken mögen?
Nein, was da alles bei Ebbe zu sehen ist!
In Villers sur Mer fahren wir dem Zeichen Camping-Car nach und stehen
wieder einmal verzweifelt vor einer dieser modernen Einfahrtssäulen zu
einem Stellplatz. Unsere Mastercard wird auch nicht genommen und so
hilft uns eine Holländerin mit Ihrer aus, wir löhnen 10.-€ incl. Strom
und schon haben wir einen Nachtplatz (mehr ist das wirklich nicht).
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Nicht nur wir standen ratlos vor dem Einlass
zum Stellplatz! |
Susanne verschwindet an den Strand und wir schauen zu, wie es anderen
Ankommenden mit der verflixten Eingangssäule geht. Erst als der
Platzwart kommt, den eine französische Camperin herbei zitiert, wird die
komplizierte Elektronik händisch überlistet. Platzgebühr 10.-€ incl.
Strom. Wasser ist extra zu berappen.
Weiter geht es am anderen Tag immer der Küste entlang. Wir bleiben immer
wieder stehen, bewundern die herrlichen Hortensien, Malven und Rosen.
Sehen viele weisse Kühe auf den Weiden gemächlich grasen. Alles steht im
Juli in voller Blüte und die Felder sind bereits Erntereif.
Gut zu wissen: Eine Entsorgungs-Station liegt am Weg Nähe Omaha Beach, frei
zugänglich Koordinaten: N 49.34871° W 0.81657°
Wir fahren bis zur Utah Beach, wo sich ein großer Stellplatz befindet,
wirklich vorbildlich hergerichtet. Koordinaten: N 49.41351° W 0.17772°
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Was fehlt ist eigentlich nur die V+E Station, schade. Ansonsten ist der
Platz kostenlos. |
Mit wenigen Schritten ist man beim Strand und dem
großen Museum, welches viele Besucher anzieht. Wir bleiben zwei Tage
stehen.
Die Überreste vom feinsandigen Strand aus gesehen.
Zwischendurch besuchen wir wieder einmal den berühmten
Fallschirmspringer in Sainte-Mère-Église der als Attrappe am Kirchturm hängt.
Ein Relikt aus der Invasionszeit. Der ganze Ort lebt von der traurigen
Vergangenheit. Vor der Kirche befindet sich ein Stellplatz, der
allerdings ziemlich laut ist.
Hier ist die Geschichte zum Nachlesen
Wir fahren nach zwei Tagen in der Utah Beach weiter, der Küstenstrasse
entlang und finden unseren Stellplatz wieder, den wir vor Jahren schon
einmal benützt haben. Wir stehen direkt am Meer, ja und wo? Nun, das
verraten wir lieber nicht!
Herrlich ist es, dem Tidenhub zuzusehen und bei Ebbe wandern wir weit
hinaus und sehen den Leuten zu, die hier nach weissen Muscheln graben.
Das Wasser hat so um die 22° also erträglich zum Baden.
Schweren Herzens
trennen wir uns von dem schönen Platz, Leider müssen wir an die
Rückreise denken.
Der Weg an die Westküste ist eben weit
und zwei Wochen sind da wirklich zu kurz.
Dafür hat uns Petrus ein Traumwetter bereitet. |
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Wir nehmen nun die kostenfreie Autobahn nach
Caen und bunkern
zuerst einmal Mal bei einem Cora Supermarkt Lebensmittel, Souvenirs und
was besonders toll ist; hier gibt es eine kostenlose V+E Station
Koordinaten: N 49.19919° W 0.45851°. Auch der Tank wird wieder befüllt
1.39€ kostet hier Diesel.
Wir geben Nancy - ohne Zwischenziel - ein, und dann kurz vor Paris die kostenpflichtige
Autobahn. Trotzdem leitet uns die Dame mitten durch Paris. NEIN, wer
Horror pur erleben will, macht das so wie wir. Ein paar Bilder zum
Ansehen.
So viele Motorräder, die sich zwischen den Autos durchdrängen,
haben wir noch nie gesehen. Links und rechts, wie gerade Platz ist
Endlich überstehen wir diesen Horror und bleiben auf
der kostenpflichtigen Autobahn. Nun ja, der Eiffelturm blitzt
auch manchmal herüber. Wir fahren bis Chalon sur Ch. stellen
uns mitten in eine Siedlung in eine Stichstrasse und fallen wieder
einmal "saumüde" in die Kiste.
Wir beschliessen nun auf der kostenpflichigen Autobahn zu bleiben, die
gemütlich zu fahren ist, denn sie ist mehr wie leer. So fahren wir an
Metz vorbei in Richtung Saarbrücken und weiter bis
Karlsruhe. Da uns der
Stellplatz Karlsruhe Maxau am Rhein zu laut ist, bemühen wir noch einmal die
Tante und fahren zum Womo Stellplatz in Ettlingen beim Freibad. Der ist
natürlich am Abend schon voll besetzt aber eine Lücke für uns ist noch
immer frei.
Susi geht am nächsten Tag in das gegenüber liegende Freibad, denn
die Hitze ist momentan fast unerträglich. Wir stehen unter den
schattigen Bäumen und sehen belustigt zu, wie sich der Badeparkplatz
füllt und jeder Zentimeter von den ankommenden Badenden ausgenützt - oft
sogar erstritten - wird.
Am nächsten Tag beschliessen wir - wegen der fast unerträglichen
Hitze - einfach durch und nach Hause zu fahren. Die Route nehmen wir in
Richtung München, zahlreiche Baustellen und Stau,s halten uns auf. Um
20h kommen wir unbeschadet zu Hause an.
FAZIT: Die Normandie ist ein schöner, wenn auch rauher Platz, an
der Westküste von Frankreich. Im Juli, wenn alles in voller Blüte steht,
einfach ein Genuss. Wenn man - so wie wir - dann auch noch mit dem
Wetter Glück hat, umso interessanter.
Gefahren sind wir ca.3000 km und der Dieselpreis belief sich im
Durchschnitt zwischen 1.35€ und 1.45€. Für Autobahnmaut haben wir bei
der Heimreise 45 € ausgelegt. Ansonsten sind wir alles ohne Maut
gefahren.
So wir gesund bleiben, werden wir sicher diesen Teil von Frankreich
wieder besuchen.
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