Reisebericht nördliches Ungarn Mai 2007

Reisebeginn 19.Mai -11.Juni 2007

Teilnehmer Hans und Ingrid Koutek und Spanieldame Jemy

Die Reise beginnt von Marchtrenk aus, wie fast immer gegen Osten der Donau entlang. Unser Abendziel ist 2410-Hainburg an der Donau bei der Schiffsanlegestelle. Der Platz ist zwar tagsüber sehr verparkt aber mit einiger Geduld bekommen wir am Abend einen ruhigen Übernachtungsplatz.

Am nächsten Tag  besuchen wir das Jagdschloss Eckertsau,  welches nördlich der Donau liegt. Wir machen die wirklich interessante Führung mit. Auf dem Parkplatz heraußen könnten wir uns durchaus vorstellen zu übernachten. Eckertsau war bekanntlich der letzte Aufenthaltsort von Kaiser Karl und Kaiserin Zita, bevor sie in die Schweiz ins Exil gingen. Kaiser Karl liegt in Madeira begraben.


...das Treppenhaus und der Parkplatz vorm Schloss


 


...einer der schönsten Barocksäle Europas

Wir aber fahren anschließend wieder einmal auf den Stellplatz Deutsch Jahrndorf   plaudern mit einigen Campern, die hier ebenfalls übernachten und sich sehr wohl fühlen und verbringen einen Faulenzer-Tag. Die meisten sind auf der Hin oder Rückreise von Ungarn oder der Slovakei.

 

Franz Ferdinand ließ dann am Schloss anbauen und dies ist die Schlosskapelle.

UNGARN:  Jetzt geht die Reise weiter über Mönchhof, Frauenkirchen, östlich vom Neusiedlersee über die ungarische Grenze in Pamhagen. Fast schon wie Schengen werden wir durch gewunken.

Fertöd mit dem berühmten Schloss Esterhazy das nächste Ziel. Das Schloss Esterhazy, auch Schloss Fertöd genannt, ist ein westungarisches Schloss der früheren Fürsten Esterhazy. Es liegt nahe an der österreichischen Grenze, einige Kilometer südöstlich des Neusiedler Sees in einem fruchtbaren Flachland am Rande des Städtchens Fertöd.
Es zählt zu den größten und schönsten Barockschlössern Ungarns und ist Teil des Weltkulturerbes, der gleichzeitig in den Nationalpark Fertöd-Hansag eingebunden ist.

Wir machen die Führung mit, um einen Eindruck zu gewinnen. Die Möbel sind noch original und dementsprechend abgewohnt. Joseph Haydn, der Esterhazy'sche Hofkomponist und Begründer der Wiener Klassik, verweilte auch hier viele Jahre. Im Konzertsaal des Schlosses wurde 1772 seine Abschiedssymphonie uraufgeführt.

Vor dem Schloss ist ein schöner Parkplatz und im Schlossgarten lassen sich angenehme Spaziergänge machen.

 Weiter geht eine schrumpelige Strasse nach 9330 Kapuvár, wo wir uns zur Therme stellen um Mittagsrast zu machen.

 

 

"FLORA" wird das Thermalbad in Kapuvár  Fürdő  u. 42. genannt. Es ist eine relativ kleine Anlage und noch wird einiges umgebaut. Der Campingplatz ist wenige Schritte von der Therme entfernt .

 

Nachdem wir die Mittaghitze etwas abwarten -es hat immerhin 30° im Schatten- fahren wir weiter. Unser Abendziel ist PANNONHALMA. Dazu  benützen wir die B 85 und zweigen in Rábabatona rechts ab,  überqueren die Raab und fahren Koronco nach. Wir kommen auf die B 83 und in Gyirmót kommen wir auf die B 82, um dann in Écs links nach Pannonhalma abzuzweigen. Die Landschaft ist  hügelig und die Dörfer, welche an diesen schmalen Strassen liegen, sind sauber und liebevoll mit Blumen bepflanzt.

 

 

Schon von weiten sehen wir die mächtige Erzabtei von Pannonhalma hoch auf dem Berg liegen. Mit Recht wurde die Gebäudegruppe der "Hochburg" der ungarischen Benediktinermönche durch die   UNESCO  zum Teil des Weltkulturerbes erklärt. Der Ort selber liegt mitten im Weingebiet und besitzt auch einen kleinen Campingplatz.

 

 

Wir aber fahren hoch um dann auf dem Besucher Parkplatz zu übernachten. Ein englischer Camper gesellt sich dazu und spät am Abend fährt die örtliche Polizei einmal vorbei. Wir bezahlen am nächsten Tag der Platzwächterin 300 Huf und sind froh, so ruhig gestanden zu sein.

Die Abtei kann per Aufzug neben dem Parkplatz  besucht werden. Wir machen am Abend noch die Runde von außen. Am nächsten Tag erscheinen 5 Busse mit Schulkindern, da verzichten wir dann auf den Besuch von innen.   

 

Diese blauen Pumpen befinden sich in den kleinen Orten und hier kann man Wasser bunkern!  Ich habe diesen Hinweis dankenswerter Weise aus der Womo Reihe "Mit dem Wohnmobil nach Ungarn" von Peter Simm und Silvia Sussmann. Damit konnte man die Pferde tränken, da ja früher fast alles mit Pferdewagen transportiert wurde.
Heute, wo auch in Ungarn Wasser bezahlt werden muss, werden die immer mehr abgebaut. (Diesen Hinweis habe ich von Willipitschen einem Ungarn-Kenner)

Nach einer ruhigern aber sehr heißen Nacht beschließen wir nach 2900 Komárom,  auf den Camping-Platz Juno zu fahren. Dies ist einer von drei Plätzen dort und besitzt ein kleines Pool. Zuerst besuchen wir aber noch die westlich von Komárom gelegene Burg.

Die Burg wurde angelegt, um wichtige Wege nach Wien zu schützen.  Erstmals erwähnt 1218 als Erdburg. Schon die Tartaren belagerten die Burg 1242, sowie später die Türken, die erfolgreich die Verteidiger vertrieben.

Das heutige Festungssystem wurde auf Befehl Franz des ersten von 1809 (napoleonische Kriege) -1847 ausgebaut. Von    1945-1991 haben die sowjetischen Truppen die Festung Monostor als Waffenlager benutzt. Heute wird sie touristisch genützt. Dort befindet sich auch eine militärhistorische Ausstellung, die uns aber leider nichts nützt, denn sie ist in ungarischer Sprache erläutert.

Auf dem Campingplatz Juno in Komárom verbringen wir die nächsten heißen Tage. Zum Glück hat das Hotel Juno ein Pool, denn in die heiße Therme lockt es uns überhaupt nicht. Durch die Gegend bei großer Hitze zu fahren, nein, das wollen wir dann auch nicht.

Vom Juno-Camping in Komárom fahren wir los nach Tatá der   B1 entlang. In Tatá sehen wir rechts den kleinen See, den man durch einen Rundweg umwandern kann. Wer möchte kann sich beim See ein Plätzchen suchen und dann mit dem Fahrrad oder dem Bummelzug die Gegend erkunden. Zahlreiche Eterem,s und Grilllokale versorgen die Besucher und Touristen.

 

 

Die Reise geht weiter durch die nicht besonders schöne Stadt Tatábanja. Hier befinden sich alle nur erdenklichen Einkaufsmöglichkeiten der westlichen Ketten, also Versorgung kein Problem. Blühende Mohnfelder und Spargel-Platagen liegen am Weg nach Osten.

 

 

Wir wenden uns aber jetzt der Donau zu, links weg in Bisce (B1) nach Many und weiter nach Banja. Viele blühende Hollunder Büsche säumen die schrumpelige Strasse. Die Landschaft ist lieblich, teilweise hügelig mit viel Landwirtschaft. Manchmal schlagen die Bäume über die Strasse wie Tunnels zusammen.

 

Hier in Banja machen wir Mittagsrast trotz des    interessanten Verbotszeichen. Solche sehen wir später noch öfter in den Orten!Schließlich treffen wir in Tát  auf die Donau und fahren zügig auf der B63 Estergom zu. Pfingstmontag, der mächtige Dom von Estergom und Menschenmassen das gehört zusammen. Erst ein heftiges Gewitter vertreibt die Besucher dann vom Schauplatz von Estergom in seiner Großartigkeit. .  

                                                         Der Dom von Estergom in seiner Großartigkeit.

 

Jetzt geht es der Donau entlang, die sich allerdings sehr oft hinter Büschen versteckt. Wir fahren neugierig einem Fährenzeichen nach, mit dem Hinweis Szob rev. Am Ende der Stichstrasse liegt ein Platz samt einem Gasthaus und hier könnte man gut frei übernachten. N 47°48.589' E 18°51.535'.

Immer wieder sehen wir der Donau entlang Plätze zum picknicken, die auch geeignet zum Übernachten wären. Einige Hinweise zu weiteren Fähren über die Donau sind ebenfalls vorhanden.

 

In der Ferne taucht die mächtige Burg von Visegrád  auf, die wir unbedingt aus der Nähe sehen wollen. Wir fahren in die Ortsmitte, wo wir rechts der Kirche- mit dem schon verblassten grünen Dach- dem Hinweis Fellegvár nachfahren. Nach 5 km und zahlreichen Kehren erreichen wir den Parkplatz, auf dem wir 300.- Huf bezahlen. Hans bleibt beim Fahrzeug und ich klettere die steile Stiege zur Burg hoch. Eintritt 400.- Huf (ohne Panoptikum).

Die Aussicht von oben auf die Donau ist einfach grandios. Zwischendurch     gewittert es immer wieder und so muss ich bei den Klettertouren durch die Burganlage ordentlich aufpassen, um nicht auszurutschen. In der Burg sind auch einige Ausstellungen, sowie eine Waffensammlung und verschiedene Jagdszenen in alten Gewändern. Für Kinder sicher sehr romantisch. Natürlich sind alle Untertitel in Ungarisch geschrieben, hier muss eben die eigene Fantasie herhalten.

Den Abend verbringen wir auf dem Campingplatz Papsziget in Szentendre. Der Hinweis im Womo-Buch zu einem Stellplatz an der Donau ist leider nicht mehr aktuell. Der Preis für die Nacht von 4800.- Huf ist schon recht happig, finden wir. Dementsprechend schwach besetzt ist der Platz auch!

 

Wir nehmen am nächsten Tag die Donaufähre bei Tahitófallu, Preis 3680.-Huf hinüber nach VÁC. Hier kaufen wir ein und der Tank muss auch befüllt werden. Der Diesel ist etwas teurer wie in Österreich. 

 

Jetzt ist das nächste Ziel, das Lieblingsschloss von Kaiserin Sisi (Elisabeth von Habsburg) nämlich GÖDÖLLŐ (Montag geschlossen) östlich von Budapest. Das prunkvolle Schloss ist total saniert worden, im hinteren Teil allerdings sieht man noch die unrenovierten Teile, die fast verfallen sind.

  

Im Schloss innen ist fotografieren verboten, ein paar Schnappschüsse sind mir dennoch gelungen.

 

Wir fahren weiter nach der Tour 4 aus dem Womo-Buch in Richtung Aszot und Hatvan auf der B3, um von dort auf die B21 abzuzweigen. Als Navi verwöhnte Reisende finden wir so manche Abzweigung nicht immer gleich auf Anhieb. Gerade in den großen Orten mit viel Verkehr und den langen fremden Ortsnamen, haben wir manchmal einige Probleme, die Abzweigungen sofort zu finden.

So wie im Buch beschrieben, wollen wir in Hollokő einem urigen Ort, die Nacht verbringen. Der angegebene Parkplatz ist aber derart schief und so fahren wir die paar Kilometer weiter nach Szécseny, fast an der slovakischen Grenze, wo wir beim Forgách-Schloss am dortigem Schlossparkplatz herrlich übernachten können. 

Ausgeruht geht es am nächsten Tag weiter durch das sehr ursprüngliche Ungarn. Die Strassen schütteln manchmal schon ganz ordentlich durch und Löcher sind auch nicht zu wenige vorhanden. Wir fahren auf der B22 Richtung Osten. Wir treffen wieder auf die B21 und zweigen dann in Batonyterenye in Richtung EGER ab, die B23.

 

Die Dörfer, welche wir durchfahren, sind sehr ursprünglich, viele kleine Häuschen mit Gemüse Gärten und Haustieren, ja und Hunde in allen Nuancen. Wieder sehen wir in den Seitengassen die blauen Pumpen, an denen die Einheimischen Wasser holen. (wir könnten auch!)

Schon von weitem grüßt das exponiert am Hügel stehende Kirchlein von Karancsság und noch so eine interessante Kirche sehen wir in einem kleinen Ort, wohin wir uns verfahren haben. 

  
Auch die Friedhöfe sind auf die Hügel hinauf gebaut...............ob dieser Wagen noch im Einsatz ist? 

Wir durchfahren die verkehrsreiche Stadt Eger und biegen rechts weg Bogács nach. Durch viele hügelige Weinberge und ziemlich schlechte Strassen erreichen wir den Thermen Ort. Hier lassen wir uns am Campingplatz, der direkt am Thermalbad liegt, häuslich nieder. Thermenfürdő Bogács,

 

Das Bad wurde die letzten Jahre      umgebaut und modernisiert, so berichten uns die anwesenden deutschen Camper. Tagsüber kommen viele Einheimische aber am Abend ist herrliche Ruhe in den Becken und das nützen wir weidlich aus.

Vor dem Bad geht jede Stunde der Linienbus bis ins Zentrum von Eger. Die Stadt selber ist mit ihrem Dom aber auch der Burg sehenswert.

 

Empfehlendswert ist  das Hinterland, welches am besten erwandert oder mit der Rad erkundet werden sollte. Vor dem Ort Bogács befindet sich links ein kleiner See mit einem Parkplatz unter Bäumen und dort könnten wir uns eine freie Übernachtung ohne weiteres vorstellen.

Zur Rückreise nehmen wir zuerst die Autobahn M3 und durch Budapest am Außenring mit sehr viel Verkehr, dann die M1. Die großen LKW bevölkern die Autobahn zu Hunderten, was das Fahren nicht unbedingt erleichtert. Wir haben die Minimum Vignette (4 Tage) am Fahrzeug und kurz vor Budapest ist dann auch tatsächlich eine Vignetten Kontrolle.

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Die vorletzte Station machen wir dann in Mosonmagyaróvár, dort treffen wir uns mit sechs Mobilen vom Stammtisch Marchtrenk. Die einen gehen unter Tag fischen, die anderen baden im dortigen Thermalbad. Am Abend sitzen wir gemütlich beisammen und paudern. Die Bärchens und die Svobis sind gerade von der Griechenland Tour zurück und erzählen uns von positiven aber auch negativen Erlebnissen.

Die letzte Station ist wieder einmal in Deutsch Jahrndorf am Stellplatz, wo wir einige Camperkollegen aus unserem Forum treffen.

Fazit:

Ungarn ist für uns ein interessantes Land mit viel Geschichte. Burgen, Schlösser, Thermen, guter Wein, ursprüngliche Dörfer, oftmals ziemlich schlechte Strassen, alles ist zu finden. Wir finden noch viel östlichen "Charme" und wer das mag, wird sich in diesem Land wohl fühlen. Wir auf jeden Fall kommen wieder!

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