Reisebericht Österreich-Schweiz-Frankreich

 Oberösterreich, Tirol, Schweiz, Frankreich Departement Franche-Comte/Jura, Burgund

1.– 23.Juli 2009

Es ist schon ein Kreuz, wenn das Wohnmobil draußen jedes Mal beim Vorbeigehen mit den Reifen scharrt. Eben erst vom Winterurlaub und diversen kleinen Kurzreisen heim gekommen und schon wollen wir wieder weg. Also rasch heraus mit dem "Puffi" aus dem Carport, das Nötigste eingepackt und schon sind wir unterwegs in Richtung Westen.

Diesmal soll die Kultur den Vorrang haben und wo, wenn nicht in Frankreich

ist viel davon zu finden.

Österreich

Der B1 Wels entlang bis Salzburg und Bischofshofen und abzweigen auf die B 164 ins Tal am Hochkönig, Deanten, Maria Alm und Saalbach am Steinernen Meer bis Leogang. Eine traumhaft schöne Landschaft, gepflegt mit ordentlichen Strassen.

Diesmal nehme ICH unser Wohnmobil unter die Fittiche und mein lieber Hans darf einmal die Welt vom Beifahrersitz aus betrachten. Er soll es nur wissen, wenn ich daneben saß und bei so mancher brenzligen Situation  nervös geworden bin. So dachte ich mir! Aber, er sitzt seelenruhig daneben und schaut Landschaft. Tante Navi leitet mich präzise durch die Gegend, ja es macht richtig Spaß durch das schöne Österreich, bei gutem Wetter, mit den Wohnmobil zu fahren.

Zufällig sehen wir bei der Asitzbahn in Leogang linkerhand einen schönen Parkplatz, der sogar einzelne Wohnmobile übernachten lässt. Anmeldung und Bezahlung ist an der Kasse nötig. Wir schauen hinauf und sehen die Biker über die neu errichtete Bahn herunter flitzen. Dementsprechend voll wird der Platz am nächsten Tag mit Bikern und Wanderern, welche alle mit dem Pkw ankommen und die Seilbahn hinauf nehmen.

Am nächsten Tag sehen wir uns den im Vorjahr  neu errichteten Stellplatz in Hochfilzen hinter dem Kulturhaus Schulgasse1 an. N 47.47052° E 12.62134°. Nun, ein Wunder ist der Platz nicht unbedingt aber zumindest eine Bleibe mehr, im sonst so Stellplatz unfreundlichen  Tirol. Der Platz

Weiter geht die Tour nach Sankt Johann am Wilden Kaiser, Kitzbühel hinaus durch das Brixental, einst unsere Lieblingsstrecke. Da hat sich wirklich im Lauf der Jahre viel verändert. Viele Umfahrungen außen vorbei an den Dörfern. Dann Wörgl und Innsbruck westwärts hinauf auf den Arlberg Pass in Vorarlberg. Oben auf der Passhöhe stellen wir uns seitlich und bleiben über Nacht, so wie andere Camper auch. Heftiges Regenrauschen wiegt uns in die doch relativ kühle Nacht. Am Morgen ist die ganze Passhöhe in Nebel gehüllt.

3. Juli, wir legen einen Rasttag in Feldkich in Vorarlberg ein. Im hinteren Teil eines Einkaufszentrum befindet sich ein schöner leerer Platz, sogar mit Rasensteinen. Dort stören wir niemanden und Freitag ist es auch. Also kein Problem hier die Nacht zu verbringen. Den Einkauf können wir  auch erledigen und im dortigen Bistro einkehren zum Mittagessen tut auch gut.

Schweiz

4. Juli, nun geht es in die saubere Schweiz. Am Grenzübergang, der jetzt genauso frei zu passieren ist, besorgen wir uns eine Autobahn Vignette um nicht Gefahr zu laufen, einmal verkehrt aufzufahren. Der Preis von 27.-€  ist durchaus akzeptabel.

Wir fahren dem südlichen Teil des Bodensee entlang und bewundern die Gegend. Postkartenwetter begleitet uns am Weg durch das Land.

Den Bodensee entlang von dieser Seite, sind wir noch nicht gefahren. Einzig mit dem Stehen bleiben zum fotografieren hapert es ein wenig. Wie überall, viel Verkehr und wir mitten drin.

 <Wechselbilder<

Schaffhausen hat am Ende der Rheinfälle einen sehr schönen Stellplatz, mit V+E sowie Duschen und WC. N 47.67336° E 8.60876° Die Nacht kostet 7.-€ und man muss bis 9h vom Platz fahren. Wer bereits vor 16h auf den Platz fährt, bezahlt die Tagesgebühr von 3.5 € dazu. Ein kleiner, etwa 5 Minuten Gehweg, führt hinunter zu Rhein, von wo es eine schöne Sicht auf die Wasserfälle gibt.

Der nächste Tag führt uns in Richtung Frankreich. Die Reise geht zuerst über Waldshut in Deutschland und  dann nehmen wir die Strasse Richtung Basel in der Schweiz. Wir fahren zuerst auf der wirklich schönen, gut ausgebauten Autobahn, in Richtung Lausanne, um später in Richtung Neuchatel abzuzweigen. Den Ort kennen wir von früher und wir haben auch dort seinerzeit schon einmal übernachtet.

Nun, von Neuchatel sehen wir nichts aber schon überhaupt nichts! Die Autobahn welche wir nützen wollen, um nicht mitten durch die Stadt zu fahren, geht unterirdisch, wie eine Untergrund Bahn. (meine alte Schweizer Karte wusste nichts davon, Tante Navi schon). Loch auf, Loch zu und wieder ein Loch, mein Hans wird immer ruhiger neben mir und plötzlich fahren wir schon Richtung Frankreich. Kein See rein gar nichts. Ein Schweizer Camper erklärte mir dann am Stellplatz Lac de St. Point: Zürich wird auch in Zukunft so durchfahren werden.

 

Eine imposante Burg kommt am Weg Richtung Pontalier D 67, der Hauptstadt des Absinths (Franche-Comte.Jura) in Sicht. Die mächtige Festung geht bereits ins Jahr 1043 zurück. Château de Joux "beherbergte" einst so berühmte Gefangene wie Mirabeau oder Toussant Louverture, der schwarze National Held von Haiti, der 1803 dort starb.

Wir nehmen die südliche  Richtung Dep.25 an den Lac de St. Point und biegen in St. Point Lac  in die Rue du Point, um direkt beim See, auf dem dortigen offiziellen Stellplatz zu übernachten. Der Platz ist geschottert und befindet sich neben einem Campingplatz. Er hat V+E sowie WC. Am Abend werden 6.-€ kassiert.  Koordinaten N 46.81261° E 6.30392

Ein neuer Tag mit einem azurblauen Himmel und interessanten Wolkenstimmungen begrüßt uns und so fahren wir weiter,  um Frankreich, im, für uns unbekannten Gebiet des Jura, zu erforschen. Wir mit Vielen und andere mit Einem PS.

Wir fahren durch den  Foret de la Joux, ein Gebiet mit fast nur Tannen. Berühmt für  die 45m hohe und 200 Jahre alte Präsidententanne. Zweigen in Levier links ab und durchfahren Salins les Bains, bekannt für seine Salzvorkommen. Bereits die Römer kannten die Heilwirkung. Die alte Stadt wäre interessant zu durchstreifen, wenn, ja wenn es möglich wäre einen Parkplatz zu ergattern.

Saline Royal d`Arc et Senans etwas nordwestlich der N 83 (gut ausgeschildert), ist unser nächstes Ziel. Der Architekt  Ledoux erbaute diese Anlage für Ludwig den XVI. Diese Fabrik entstand  zwischen 1775-1778 und diente zur Salzgewinnung. Da sie keinen Gewinn abwarf, wurde die halbrunde Anlage relativ rasch wieder aufgegeben. Die Anlage gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Es finden immer wieder Führungen statt, allerdings alles in französisch oder mit  Kopfhörern, welche in deutsch übersetzen. Architektur von damals.

Die Reise geht weiter Richtung Süden und bei der Suche nach einem Nachtplatz, müssen wir einmal ziemlich eng bei einem Bauernhaus umkehren. Eine Eglise haben wir im Visier und da führt der Weg anders hin.

Nein, passiert ist nichts aber beim weiterfahren fällt uns das Herz beinahe in die Hose, so hüpft plötzlich der Camper. Es scheppert und prellt, daß wir glauben jetzt und dann fällt das Fahrzeug auseinander. Nichts wie auf die Hauptstrasse zurück, auf Teufel komm raus und unter uns klappert es erbärmlich. Das sind vielleicht Gefühle!!! Der langen Rede kurzer Sinn, ich habe mir beim ankehren einen Teerpatzen von der Strasse beim Bauernhof aufs linke Vorderrad aufgeklaubt, der sich dann mit viel "Tschinn" und "Bumm"  langsam beim fahren wieder verflüchtigt. Erst beim  Château Arley sehen wir die Asphalt-Reste am Vorderrad kleben.

 

Château d' Arley unser Übernachtungs und Besichtigungs Ziel. Beim freundliche Fragen ob wir über Nacht stehen dürfen, erklärt uns der Bursche, kein Problem.

Das Château Arley am Ufer der Seille (Jura) ist weniger wegen der Bauweise interessant, sondern weil sich ein herrlicher Jardin und ein großer Park mit Raubvogel Show  in der Anlage befinden. Beeindruckend der Jardin (Garten) welcher phantasievoll angelegt wurde.

Eine freundliche Gärtnerin erklärt mir alle Pflanzen, als sie sieht, daß ich fotografiere. Sie bemüht sich in englisch zu erklären und ich auch, es zu verstehen.

Das Schloss und der Park

 

Weiter geht es an der Route des Vins, Orte wie Baumes les Messieurs mit seinen Kalkfelsen im engen Tal, liegen am Weg. Die Orte sind ziemlich schmal zu durchfahren aber romantisch und mit vielen Blumen geschmückt.

Wir kommen nach Dep.71 Louhans, südlich der Hauptstadt des Departements Jura, Lons-le-Saunier und hier gibt es gleich zwei Stellplätze. Einer ganz versteckt an der Hauptstrassen nach Challon-sur-Saone gleich nach Beaulien  links abzweigen. Mit V+E sowie Strom, der Tarif beträgt 2.-€. Die Koordinaten N 46.63043°  E 5.24914°.

Wir aber fahren weiter, um in Louhans selber, einer reizenden Kleinstadt in der Bresse Bourgoignonne, wo  die Berufsgenossenschaft der Masthuhnzüchter ihren Sitz hat. Am Montag sollte man den Geflügelmarkt in  der Stadt besuchen. Er soll sehenswert sein. Wir aber kommen Dienstag an und fahren auf den neu renovierten Stellplatz in der Rue du Port direkt am Wasser. Von dort sind es ca. 500 m in die Stadt an der Seille. Koordinaten N 46.62988°  E 5.21276°. Am Abend kommt eine Dame und kassiert 4.-€. Der Platz hat V+E sowie Mülltonnen und ein WC öffentlich.

Louhans selbst ist absolut einen Aufenthalt wert. Hübsche  Laubengänge mit allerlei Geschäften, noch ganz nach dem alten Stil.

Kleine urige Bistros und überall viel Blumen. So richtig einladend zum bummeln.

<<<<Wechselbilder<<

Von Louhans aus zieht es uns etwas in die nordwestliche  Richtung ins  Burgund. Wir durchfahren  Beaune  vollgesteckt mit Verkehr und weiter dem Canal Bourgogne zu. Immer wieder sehen wir die Ausflügler am Canal dahin tuckern. Campen am Wasser nennen wir das. Die Landschaft ist viel bewaldet, riesige Linden, die man kaum umarmen kann. Die urigen Dörfer voll mit Blumen und an den Mauern üppig blühende Hortensien in allen Farben. Es ist einfach kein weiterkommen, vorlauter schauen.

 
 

Châteauneuf en-Axois ein Schloss auf der Anhöhe, lässt uns von der Route abfahren. Neugierig fahren wir die steile Zufahrtsstrasse hinauf und durch die engen Gassen bis ganz hinten, wo wir gleich auch  den Parkplatz  zu unserem Nachtquartier erklären. Koordinaten: N 47.22075° E 4.64106°

Wir verbringen eine ruhige Nacht, völlig allein.

Am nächsten Tag sehen wir uns das Schloss, welches auf eine alte Burg aus dem 12. JH. zurückgeht, an. Philippe Pot ließ die Burg ab 1457  ausbauen. Teile davon sind zu besichtigen, Eintritt 5.-€  ab 10h offen.

Aber nicht nur die Burg, das ganze Dorf ist ein einziges Museum mit den vielen Steinbauten.

Die Schloss und Kirche

 

Das Dorf Alise Ste Reine liegt am Hang des 407m hohen, steil ansteigenden Mont Auxois. Die Suche nach Überresten des Kampfes zwischen Cäsar und Vercingetorix 52 v. Chr. belebt dieses Dorf seit einem Jahrhundert.

Der Kampf zwischen den Römern und den Galliern ging in die Geschichte ein. Viele Gelehrte befassen sich noch heute damit.

Wir fahren die sehr steil ansteigende und enge Dorfstrasse bis ganz hinauf, um oben eher wenig zu sehen. Leider gibt es keine Hinweistafeln, welche uns den Weg zu den Ausgrabungen anzeigen. Allerdings steht ein riesiges Monument des Gallierfürsten (1865 errichtet)  weithin sichtbar auf der Anhöhe.

Man könnte dort oben ganz herrlich übernachten, haben wir festgestellt. N 47.53906° E 4.49260°

Diesmal übernachten wir am Canal Bourgone in Tanlay, wo wir am nächsten Tag das Wasserschloss besichtigen.

Das Bild vom Bistro aus gemacht!

 

 

Château Tanley ist wegen seiner Elegance bekannt. Das Schloss wurde um 1550 im Stil der französischen Renaissance erbaut und gilt als eine der schönsten Anlagen seiner Zeit.

Sein Architekt Pierre la Muett, entwarf auch die ungewöhnlichen pyramidenförmigen Obelisken, welche den Besucher am Beginn der Brücke über dem Wasser, willkommen heißen.

Gerade die Hausboot Fahrenden bleiben  gerne stehen, um das Schloss zu besichtigen. Die Öffnungszeiten sind allerdings ziemlich begrenzt. Eintritt 8.-€

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Heute 10.Juli  wird allerdings dann nichts mehr besichtigt. Ruhe ist angesagt. Wir fahren an die Yonne nördlich von Auxerre, wo sich ein schöner Stellplatz in Gurgy  Dep. 89 direkt am Wasser befindet. Der Platz ist kostenlos und hat V+E. Koordinaten: N 47.86328°  E 3.55349°   Bis zum Abend wird der Stellplatz dann ordentlich voll.

Die nächste Weiterreise führt uns ins nahe Auxerre, die Stadt an der Yonne mit den vier Kathedralen, eine schöner als die andere. 

Wir stellen uns am Porto ab. Dort standen wir schon einige Male bei unseren Reisen. Der Platz ist zentrumsnahe, allerdings auch ziemlich laut. Für eine Nacht, aber mehr nicht, geeignet!

Ab morgen wird der Platz für die Feiern zum 14. Juli (in Frankreich Nationalfeiertag anlässlich der französischen Revolution) gesperrt. Ansonsten ist der Platz immer nutzbar.

 

Wer unbedingt Menschenmassen sehen will, der eile nach Chantier médiéval GUÉDELON (D 955) Nähe Saint Fargeau, westlich der Loire und mitten im Wald. Koordinaten N 47.58176°  E 3.15355°

Hier wird eine mittelalterliche Burg erbaut, mit Mitteln, wie sie eben im Mittelalter nicht anders möglich waren. Für Kinder eine Sensation und die gibt es dort genug, nebst Unmengen Erwachsenen.

Chantier Guédelon

 

 

Der Eintritt in das Spektakel beträgt immerhin pro Person 9.-€. Sicher ist ein Rundgang sehr interessant. Mich erinnerte  es manchmal an unsere "Häuslbauer-Zeit" von damals. Beton mit der Hand mischen. Auwehh mein Kreuz!

Angeblich soll die ganze Anlage 2025 komplett fertig sein.

Bis dort hin hat sich das gute Ding auch wahrlich mindestens Xmal abgezahlt, bei diesem Besucher Ansturm.

Wir standen mit dem Womo ganz hinten und mussten fast drei Stunden auf das wieder verlassen des Platzes warten, so zugeparkt wurden wir von den Besuchern. Aber nicht nur uns passierte das. Es ist daher ratsam, entweder ganz früh zu kommen, um vorne einen Platz zu ergattern oder gar nicht, wenn es zu voll ist.

Barlieu ist ein kleiner Ort am Fluss Cher, Dep. 18 den uns die Tante am Navi verrät und da wir gerne einfach drauf los fahren, um Neues zu erkunden,  zielen wir den Ort mit dem Stellplatz an. Koordinaten: N 47.47890°  E 2.63165° V+E Wasser gratis, WC und kleiner Kiosk und viel Liegewiese, Spazierwege und Campingleben erlaubt.

Der freundliche Pächter der Anlage kommt am Abend kassieren. 1. Tag 3.5.-€ 2.Tag 2.-€ 3.Tag 1.-€ Strom 2.-€. Bei Badebetrieb kann es schon etwas lauter werden aber am Abend ist es ganz ruhig.

Wir bleiben 3 Tage, denn am 14.Juli ist in Frankreich sowieso Feiertag.

 

 

Nun, das ist wirklich ein Haupttreffer. Der Stellplatz liegt an einem Bade und Angler Paradies und hat alles das, was man sich an so einem Platz nur wünschen kann.

Immer wieder bleiben wir stehen um zu fotografieren. Gerade wenn wir nur Nebenstrassen fahren, können wir zu solchen Kostbarkeiten kommen. Wir haben aus der Tante Navi die Mautstrassen heraus gegeben (endlich kann ich das auch, hat lange genug gedauert) und so fahren wir durch die Dörfer dahin. Gerade in diesen Gegenden südlich der Loire wächst der Wein üppig und fast dunkelgrün.

Drei Stunden lang hält uns das Donnerwetter beim Nachtplatz neben der kleinen Kirche in Bann. Es schüttet wie aus Kannen. Zum Glück stehen wir alle etwas auf der Anhöhe, sodass das Ganze abwärts rinnen kann.

Ich hatte zwar die Koordinaten vom Stellplatz aber wo uns da die Tante hingeführt hätte, nein  das wäre irgendwo im Nirwana gewesen. Erst am  nächsten Tag sehen wir dann zufällig den angepeilten Platz in Ecuisses in der Nähe des Canal Centre. Dep. 71 Ein Platz nicht recht aufregend aber zum "Schifferl" schauen gut geeignet. Koordinaten N 46.70035°  E 4.52243°

Wir fahren weiter nach Autun, Dep.71 wo sich der Stellplatz an einem kleinen See befindet Koordinaten: N 46.95560° E 4.31636° Der Platz selber ist ziemlich schief, also Keile heraus und auch sehr laut. Was natürlich den Platz aufwiegt ist Wlan, entweder von MC Donald gegenüber oder der Bullbar auch gegenüber. So wird wieder einmal der "Sucht" bis lange nach Mitternacht gefröhnt und auch die Skype Telefonate werden erledigt.

Auf dem Weg nach Autun sehen wir uns die Burg Chouches an. Ein mächtiges Bauwerk grüßt schon von weiten.

Die im 11. Jahrhundert gebaute Burg Couches wird auch „Château de Marguerite de Bourgogne“ genannt, denn angeblich soll sich Margarete von Burgund, Königin von Frankreich und Ehefrau Ludwigs X., nach ihrem Ehebruch verstoßen, nach Couches zurückgezogen haben, um dort in aller Stille ihre letzten Tage zu verbringen. So zumindest sagt das der Reiseführer.

Kultur an allen Ecken und riesige Weingüter im Burgund mit  berühmten Namen. Frankreich ist wirklich eine Reise Wert.

Was uns besonders, gerade als Wohnmobil Reisender angenehm ist, dass es genug Ver+Entsorgungen gibt. Gerade wenn es glühend heiß ist, so wie die letzten Tage, sind solche Sachen schon sehr von Vorteil. Trotzdem haben wir immer zwei Kanister gekauftes Wasser dabei, um ganz sicher zu gehen, uns keine Viren einzuhandeln. Gerade beim Wasser sollte man vorsichtig sein. Krank sein im Ausland kann sehr unangenehm werden.

 

Château Sully

15 km nördlich von Autun liegt das Renaissance Château Sully in einem großen, sehr gepflegten Park. Der zu Beginn des 16.Jh von Jean de Salux, dem neuen Besitzer von Sully, begonnene Bau wurde von dessen Sohn fertig gestellt. Dabei ließ man zur Anlage des Burggrabens den Fluss Dee umleiten. Der Bau besteht aus vier Trakten.

Auf Sully wurde der Marschall Mac-Mahon, Herzog von Magenta von 1873 bis 1879 Präsident der dritten Republik, geboren.

So fahren wir weiter einfach querfeldein durch das Land, denn irgendwann sollten wir eigentlich wieder mal zu Hause sein. Wir steuern die Gegend um den Doubs an und lassen uns von der Tante Navi durch die Bauerndörfer führen. Überall wird fleissig geerntet und mit  Traktoren (riesige Fahrzeuge) auf den schmalen Strassen gefahren. Bis spät in die Nacht hinein werden die Güter ins nahe Lagerhaus gebracht, denn ein Gewitterhimmel kündigt sich drohend an. Die Hitze ist fast unerträglich.

 

Nachdem es in dieser Gegend keinen Stellplatz gibt, wird wieder einmal das  Bäuchlein zu Rate gezogen und schließlich werden wir auf einem Dorfplatz fündig. Gleich gegenüber können wir alles was im Kühlschrank abgeht, wieder nach versorgen.

In der Nacht gehen wieder einmal heftige Unwetter über das Land. Wir begrüßen allerdings die Abkühlung sehr. Die weitere Reise führt uns zurück an den Lac de St. Point, denn bei Dauerregen ist ein weiteres besichtigen nutzlos.

Tiefgraue Wolken hängen über den Tannen Foret, der so schön bei Sonne war.

Einmal vertippe ich mich bei der Tante und schon fahren wir eine steile ganz enge Passtrasse hinauf, in ein winziges Dörflein. Die Seufzer meines Mannes sind unüberhörbar, wenn die Felswände fast das Womo streifen. Oben angekommen und im kleinen Ort das große Fahrzeug wieder umdrehen ist auch nicht unbedingt lustig. Schliesslich wollen wir ja unbeschadet am Fahrzeug wieder heim kommen.

So nehmen wir wieder einen Anlauf zum Stellplatz an den Lac de St. Point am See, den wir vorlauter Regen fast nicht sehen. Eigentlich wollten wir einen Tag bleiben aber der Platz ist nur im trockenen Zustand zum stehen geeignet. Tiefe Lachen überall, das freut uns weniger. Und so packen wir am nächsten Tag zusammen und fahren Richtung Lausanne in der  Schweiz. Wieder freut uns die offene Grenze beim einreisen. Die Autobahnzeichen haben jetzt die Farbe grün.

Mächtige Bauernhöfe liegen im Berner Oberland und alles ist so gepflegt und sauber. Nur die Verkehrsinseln an allen möglichen und unmöglichen Ecken, machen beim fahren abseits der Autobahn zu schaffen. Wir finden einen netten Übernachtungsplatz in einem Ort, stellen uns in die hinterste Ecke und verfüttern den Pferden unsere letzten französischen Brotreste.

Am nächsten Tag treffen wir mit ganz lieben Bekannten aus der Schweiz - bekannt schon aus dem Vorgänger Forum - zusammen und verbringen einen netten Sonntagnachmittag und Abend. Wir übernachten vor ihrem Haus, die Kircheglocken von nebenan, bimmelt uns in den Schlaf.

Nun geht es zurück über Luzern, Zug entlang dem Wallensee und Lichtenstein  nach Feldkirch in Vorarlberg, wo wir wieder den Platz in der Hämmerlestrasse hinten ansteuern.

Unsere Vorräte wieder nachfüllen und gemütlich dann im Womo relaxen. Die österreichische Internetfrequenz eröffnen und den ganzen Abend der Sucht nachgeben,  das ist angesagt. Nur dreimal hatten wir den Fernseher seit dem 1.Juli an und das auch nur kurz wegen der Nachrichten. Wir verbringen eine ruhige Nacht schlafen eine Ewigkeit lange und dann wird wieder einmal das Womo vom Reisestaub innen befreit.

Anschließend geht es die 60 km auf den Arlbergpass, wo wir auf der Passhöhe schon am Hinweg, geschlafen haben.

 

 

Der Morgen auf der Passhöhe ist angenehm kühl und die ersten Touristenbusse sind auch schon unterwegs, welche die Leute auf die Passhöhe karren. Nach dem Frühstück verlassen wir die Passhöhe und fahren in Vorarlberg der angekündigten Hitze zu. In Stams in Tirol machen wir bei der Abtei kurz Rast. Hier wäre die Möglichkeit am Busparkplatz zu übernachten. An sich wäre die Abtei sehr schön zu besichtigen, nur leider wird momentan sehr viel umgebaut auch rundherum.

Wir fahren weiter durch das heisse Tirol um über den Achensee zum Stellplatz Bad Tölz in Deutschland zu kommen. Der Platz liegt an der Isar. Nur wenige Schritte sind es in den Ort, der reichlich bekannt durch die Serie "Der Bulle..." ist. Der Platz ist kostenpflichtig mittels Automaten hat V+E und ist eher nur zum  übernachten zu nützen, da er sehr staubig ist. Ich hatte ihn in besserer Erinnerung.

Am letzten Tag fahren wir die restlichen 250 km auf der Autobahn zurück nach Oberösterreich.

So geht unsere Sommerreise, welche mit viel Kultur durchsetzt war, dem Ende zu. Wir als Frankreich Fans werden sicher wieder kommen. Diesmal waren "nur" die Departements France Comte/Jura, ein wenig Loire und das Departement Burgund dran. Vieles haben wir trotzdem nicht gesehen, in viele Städte wollten wir einfach wegen dem enormen Verkehr nicht hineinfahren aber rundherum gab es genug zu sehen und geniessen.

Gefahrene Kilometer ca. 2700.

Als Reiseliteratur hatten wir die Ausgabe: Baedeker Frankreich www.baedeker.com sowie eine in Frankreich gekaufte deutsche Ausgabe MICHELIN der grüne Reiseführer Burgund . Jura Travel House Media GMBH München. Diese Ausgabe ist wirklich sehr interessant und man kann sich dort sehr gut über verschiedenes informieren. Die Poi,s der Stellplätze habe ich bereits auf meinem Navi, nur leider fielen einige Plätze der Bauwut zum Opfer. Die von mir hier vermerkten Plätze sind also samt Koordinaten sicher zu benützen.

Viel Freude beim lesen und vielleicht auch beim nachfahren: INGRID

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